Stifterverbandspreis Wissenschaft 2012

Gemeinsam mit mehreren Verbundpartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft erhielt EdgeWave GmbH den Wissenschaftspreis des Stifterverbandes 2012. Dieser Preis wurde am 8. Mai 2012 im Rahmen der Fraunhofer-Jahrestagung in Stuttgart für die hervorragende standort- und themenübergreifende Zusammenarbeit zum Thema „Laserplattform zur Skalierung der Leistung ultrakurzer Laserpulse“ verliehen.

Je kürzer die Pulse des Laserstrahls sind, desto präziser kann ein Laser­werkzeug arbeiten. Ein weiterer Vorteil: Das bearbeitete Material erwärmt sich nicht. Möglich wird die genauere und schonen­dere Bearbeitung hochempfindlicher Ma­terialien durch eine Plattform, auf der die ultrakurzen Laserpulse erzeugt werden.

Herzstück ist der InnoSlab-Verstärker, der von Herrn Dr. Du gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Loosen erfunden wurde. Um einen Laserkristall-Quader – dem Slab – grup­pieren sich Spiegel und Pumpanordnungen. An den beiden gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses tritt ein Pumpstrahl ein; passiert durch wiederholtes Umlenken über die Spiegel mehrmals den Slab, wobei sich jedes Mal seine Energie steigert – bis die ge­wünschte Leistungsfähigkeit erreicht ist. Entwickelt wurde die Plattform vom Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT zusammen mit mehreren Verbundpart­nern aus Wissenschaft und Wirtschaft: dem Lehrstuhl für Lasertechnik der RWTH Aachen, dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik sowie den Unternehmen Jenoptik, EdgeWave und Amphos – die letzteren beiden sind Ausgründungen der ILT.

Um neue Märkte für Lasersysteme mit ultrakurzen Wellenlängen zu erschließen, musste das Entwicklerteam die mittlere Laserleistung von Ultrakurzpuls-Strahl­quellen steigern – bis in den Bereich eini­ger 100 Watt. Denn höhere Leistung er­möglicht höhere Produktionszahlen in der Wirtschaft und kürzere Messzeiten bei wissenschaftlichen Experimenten. Zwei Verbundprojekte drehten sich zwischen 2008 und 2011 um die Entwicklung der neuen Strahlquelle: Das BMBF-Förderpro­jekt PIKOFLAT, in dem es um die Entwicklung von Hochleistungs-ps-Lasern und die Hochgeschwindigkeits-Struktu­rierung von Druck- und Prägewerkzeugen ging. Ziel war hierbei, die Bearbeitungs­zeiten zu reduzieren. Dabei wurde ps-Laser mit einer Leistung bis 100W bzw. 400W entwickelt. Mit dem ps-Laser können zum Beispiel Druckwalzen und Autoarmaturen in nur ein bis zwei Tagen hergestellt werden. Im zweiten Verbundprojekt KORONA kooperierte Fraunhofer eng mit dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Gar­ching bei München und mit der RWTH Aachen. Gemeinsam entwickelten die Wissenschaftler eine kompakte Strahl­quelle, deren besonders kurzwelliges Licht die Untersuchung von Nanostrukturen er­möglicht.